Nein, im Gegenteil, es wird immer besser!
Habt ihr denn nicht bemerkt, dass die eigentliche Intention dieses Adventskalenders das subtile Ausdrücken einer gesellschaftskritischen Botschaft ist, die uns alle darauf aufmerksam machen soll, was in wirklichkeit wichtig an Weihnachten ist. Der Kalender soll uns wach rütteln und uns die Möglichkeit geben, uns auf das Wesentliche an Weihnachten zu besinnen.
Um dies zu erreichen führt uns der Kalender stilvoll vor Augen, wie sehr sich doch Weihnachten inzwischen von seiner früheren Bedeutung unterscheidet: Zunächst ködert er den potenziellen Interessenten auf geschickte Weise. Indem zunächst etwas vollkommen neues hinter Türchen eins präsentiert, sorgt er dafür, dass man gar nicht weiter darüber nachdenkt, was darauf folgen könnte, geschweige denn, sich näher mit dem Thema des Adventskalenders auseinander setzt. Stattdessen zeigt jeder Betrachter des Kalenders die für das moderne Weihnachtsfest typische Oberflächlichkeit und setzt sich lediglich mit dem Inhalt des ersten Türchens auseinander, obwohl doch eigentlich allein schon die Existenz eines solchen eine wunderbare Geste darstellt, für die wir Domi dankbar sein müssten. Dann, mit dem zweiten Türchen, beginnt Domi systematisch, mit den Eigenschaften des modernen Weihnachtsfestes abzurechnen. Indem er uns dort Material präsentiert, dass eh schon jeder kennt oder hat, zeigt er uns auf, wie sehr Weihnachten zu einem Fest für Geschäfte wird, da wir im Konsumrausch alles kaufen, was wir eh schon haben und uns am Ende auch noch darüber freuen. Dieses erschreckend deutliche und doch auf der anderen Seite sanft an den Nutzer gebrachte Hinweis bringt ihn dazu, seine Einstellung zum Weihnachten zu überdenken.
Auch das überall Domis Name drauf steht verdeutlicht diese Komsumkritik: An Weihnachten geht es nur noch darum, Produkte mit dem Namen der eigenen Firma drauf an den Mann zu bringen und nicht mehr darum, für einander da zu sein.
Auch hinter dem dritten Türchen findet sich bereits bekanntes Material, dessen Nutzbarkeit allerdings noch stärker eingeschränkt ist, als die des Materials hinter Türchen zwei. Dies bringt den Betrachter dazu, sich mit der Frage auseinander zu setzen, ob wir all das, was uns Weihnachten beschehrt überhaupt brauchen. Sind es nicht die zwischenmenschlichen Gesten und das Beisammensein mit Freunden und Familie, die das Weihnachtsfest zu jener wunderbaren Erfahrung machen, auf die wir uns jedes Jahr freuen? Das diese Botschaft hinter dem Adventskalender steht, wird auch deutlich am Comic hinter Türchen eins erkennbar.
Das angesprochene Thema sind dort zweifelsohne typische soziale Probleme von Menschen in der heutigen Zeit: Das Zeigen vom Emotionen, im dortigen Fall Trauer, ist natürlich weiterhin möglich, doch werden solche Reaktionen in der Öffentlichkeit unterdrückt (im Comic will er ja selbst dem Psychologen nichts davon erzählen), da sie als Schwäche ausgelegt werden. Das Comic löst ohne Frage Mitleid für solche Personen aus und unterstreicht damit noch den Aufruf zu einem harmonischen Miteinander in der Weihnachtszeit.
Von mir bekommt der Kalender deshalb ohne Frage den Hinweis "Pädagogisch wertvoll" und ich freue mich schon darauf, zu sehen, welche Botschaft wohl hinter Türchen 4 verborgen sein wird.