Autor Thema: Tiere  (Gelesen 8630 mal)

fireorange

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Re: Tiere
« Antwort #30 am: 20. Dezember 2010, 14:22:09 »
Das habe ich so auch net gemeint, aber ich konnte net wissen, dass das gleich wieder auf die Goldwaage gelegt wird. ;) Natürlich gibt es weder "gut" noch "böse" und vor allem, was ich eigentlich sagen wollte, keine Menschen oder Lebewesen, die rein böse oder absolut gut sind. In dem Fall könnte man jetzt auch wieder auf solche sprachlichen Normen eingehen, z.B. wird ja auch Kinder gesagt, dass sie "böse" sind, was natürlich in dem Fall eher "unartig" bedeutet. Aber damit drehen wir uns jetzt wohl im Kreis. ;D

Kruttan

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Re: Tiere
« Antwort #31 am: 20. Dezember 2010, 18:58:37 »
Wollte das nicht auf die Goldwaage legen (obwohl der Thread ja eigentlich durch die Goldwaage erst beginnen konnte ;) ), aber es gibt wohl auch Leute, die dieser Ansicht sind ;) Wie Voldemort es zu Harry Potter sagt: "Es gibt kein Gut und Böse. Nur Macht - und jene, die zu feige sind, nach ihr zu streben."

Die Feststellung, dass niemand absolut gut oder absolut böse ist, kann ich unterschreiben. Wichtig ist mir aber, dass es "gut" und "böse" gibt (hab die aber auch als abstrakte Begriffe verwendet und nicht in dem Sinne, dass es "Gute" und "Böse" Menschen / Lebewesen gibt). Formulierungen wie "natürlich gibt es weder gut noch böse" machen mir wohl ähnlich Magenschmerzen wie dir der Gebrauch der Begriffe "Mensch" und "Tier".

--

Aber ist die Frage nach Gut und Böse nicht gerade in Bezug auf Mensch und Tier spannend? Tiere können unserer heutigen Vorstellung nach nicht einmal im umgangssprachlichen Sinne böse sein (Eventuell ist diese Ansicht doch jünger, als man meint. Immerhin wurden im Mittelalter noch Tiere hingerichtet). Wenn ein Hund einen Menschen beißt, dann tut er dies nicht, weil er böse ist (und mit "böse" meine ich nicht von Grund auf böse, sondern nur "eher böse"). Wenn ein Mensch aber an irgendein Lebewesen Reizzwecken verfüttert, dann ist das für uns böses Verhalten. Seltsam, dass wir "böses Verhalten" dann vielleicht sogar unmenschlich nennen...
« Letzte Änderung: 20. Dezember 2010, 19:20:47 von Kruttan »

Siel

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Re: Tiere
« Antwort #32 am: 20. Dezember 2010, 19:53:26 »
Ich würde auch nicht sagen, dass es kein gut und kein böse gibt. Natürlich gibt es das böse, aber es liegt außerhalb der menschlichen Wahrnehmung, es endgültig als solches zu erkennen. Selbst Konstruckte wie, dass für das Böse eine "Absicht", ein "Wille", eine "Moral" und ähnliches von nöten sind, halten nur so lange einer ethischen, religiösen, philosophischen, realistischen, deduktiven oder sonstwie gearteten Argumentation stand, solange man sie vom Standpunkt des Menschen sieht, der aber niemals absolut sein kann, da er subjektiv ist und die Wirklichkeit höchstens abbildet (wenn überhaupt aus).
Ähnlich kann man auch gut relativieren. Auch für das gute braucht man nach den meisten Ethischen Konstruckten die Absicht zum Guten, aber das endgültige Urteil über die richtigkeit einer solchen Entscheidung bleibt aus, da die einzige Instanz, die eine solche Beurteilung vornehmen könnte, einem Laplacescher Dämon entsprechen müsste. Da ein solcher nach heutiger Erkenntniss entweder unmöglich ist oder aber nicht für uns als Teils des Systems (in dem Fall wohl des gesamten Universums) einsehbar ist, macht die Diskussion über gut und böse und die definition der Begriffe auf irgend eine Weise keinen Sinn.
Vielleicht stünde am Ende auch die Erkenntniss, dass es wirklich kein gut und böse gibt. Aber jede Aussage dazu von einem Menschen wäre subjektiv und beschränkt, weshalb ich die beurteilung allgemein für nicht nötig, da unnütz erachte.
Selbiges gilt übrigens auch für gut und böse bei Tieren.

Der gesamte Text noch mal in einem Satz (sozusagen meiner These):
Gut und Böse sind Beurteilungen, die sich dem menschlichen Verstand entziehen, und deshalb auch nicht von Menschen genutzt werden sollten.

Unter dieser Annahme muss man allerdings natürlich deutlich die Moral, die Ethik und ähnliches von Gut und Böse abgrenzen. Denn die existieren natürlich weiterhin als menschgemachte Konstrukt, im Versuch, auf eine andere Weise (ohne "Gut" und "Böse") das Handeln anderer Lebewesen zu beurteilen, sein sie Mensch oder Tier.
Die Vergangenheit ist im Nachhinein meist eine schlechte Idee.

Sven

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Re: Tiere
« Antwort #33 am: 21. Dezember 2010, 00:58:39 »
Puh, ich habe jetzt nicht weitgergelesen. Ist mir zu viel. Außerdem habe ich vorhin wieder geschlafen. :-X

@Anima
Psychisch gesund: Stimmt. Irgendwie hat jeder eine "Eigenart". ;D

Meditation: Also ich weiss nicht. Ich habe auch schonmal versucht "abzuschalten", aber es geht nicht.
Gedanken ausblenden? Kann ich nicht. Vorallem nicht in dieser stressigen Woche. Ich muss immer dran denken: Was passiert da. Und was ist, wenn das nicht klappt. Naja so irgendwie halt...
Ich hoffe ich habe deinen Beitrag überhaupt richtig kapiert. :-[

Anima

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Re: Tiere
« Antwort #34 am: 21. Dezember 2010, 10:01:42 »
Zitat
Meditation: Also ich weiss nicht. Ich habe auch schonmal versucht "abzuschalten", aber es geht nicht.
Gedanken ausblenden? Kann ich nicht. Vorallem nicht in dieser stressigen Woche. Ich muss immer dran denken: Was passiert da. Und was ist, wenn das nicht klappt. Naja so irgendwie halt...

Wenn man unter Stress steht und eine Menge Dinge zu erledigen hat, ist es kein Wunder, dass man kaum bis gar nicht abschalten kann. Da hat man einfach zuviele Sachen im Kopf. Und wenn man nicht vollkommen abschalten hat, wird es schwer (wenn nicht sogar unmöglich sein), tiefe Entspannungszustände mit den oben erwähnten Folgen während der Meditation zu erreichen.

Nun zum Thema "Gut & Böse": Was gut und was böse ist, ist im Prinzip Ansichtssache. Jeder Mensch interpretiert das auf seine eigene, spezielle Weise, und es gibt natürlich Menschen, deren Meinungen diesbezüglich sich sehr ähneln oder sogar identisch sind. Aber meiner Meinung nach sollte man nie davon ausgehen, dass man mit seiner Ansicht darüber richtig liegt. Denn wie gesagt, es ist Ansichtssache, und daher gibt es in diesem Sinne kein richtig oder falsch.
Ob Tiere gut oder böse sein können, halte ich für eine interessante Frage. Nur leider wird es schwer sein, darauf eine Antwort geben zu können, da wir ja Menschen sind (zumindest momentan) und daher schlecht einen Einblick in ein Tier gewinnen können. Es gibt zwar Tiere, die sich um andere kümmern (sowas erlebt man unter anderem auch bei Haustieren), jedoch auch welche, die aggressiv sind. Man weiß aber nicht genau, warum sie dies und jenes tun. Aggressivität muss nicht unbedingt etwas mit Bosheit zu tun haben, sondern kann ebenso eine Abwehrreaktion, die durch Angst hervorgerufen wird, darstellen (so ist es bei uns Menschen ja auch).

Zitat
Ich fühle mich wie ein Tier und ich bin mir sehr bewusst, dass ich wie ein Tier funktioniere.

Nun stellt sich die Frage: Woher weißt du, wie sich ein Tier fühlt?

Zitat
Das "Warum" ist eine wichtige Frage für den Menschen, aber nicht für den Naturwissenschaftler innerhalb seiner Disziplin.

Das ist mir schon klar. Allerdings kann man die Evolution (falls es diese gegeben hat) auch aus philosophischer Sicht betrachten. Meiner Meinung nach wäre es effektiver, bei solchen Fragen sowohl die Naturwissenschaft als auch die Philosophie zu Rate zu ziehen. Übrigens habe ich vor einiger Zeit gelesen, dass der Neandertaler nicht der Urahne der Menschen sein kann, weil die DNA total verschieden ist. Jedenfalls haben das Wissenschaftler so festgestellt. Ob das nun auch so richtig ist, sei dahin gestellt. Denn, wie gesagt: Irren ist menschlich. Aber vorausgesetzt, die Wissenschaft hätte in diesem Punkt Recht, wäre das doch ein interessanter Aspekt und könnte bedeuten, dass es noch andere Arten von Lebewesen gegeben hat (und vielleicht sogar noch gibt).

Dass es nicht Aufgabe der Naturwissenschaft ist, Dinge wie "Gut & Böse", die Seele, das Leben nach dem Tod etc. zu erforschen, mag vielleicht in gewisser Hinsicht stimmen. Aber ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass man mit Hilfe der Wissenschaft Beweise oder Gegenbeweise für diese Dinge liefern kann. Dass das bis jetzt nicht geschehen ist, liegt meiner Meinung nach einfach daran, dass sich bis jetzt noch niemand gefunden hat, der das geschafft hat (und vielleicht ist es auch gar nicht unsere Aufgabe, sowas herauszufinden).

Zitat
Eigentlich können wir auf naturwissenschaftlicher Ebene sogar nicht einmal sagen, dass Aggressives Verhalten oder Alkoholabhängigkeit wirklich schlecht sind...

Das kann man eigentlich weder auf naturwissenschaftlicher noch auf einer anderen Ebene so sagen. Denn es ist Ansichtssache, was gut und was schlecht ist. Aggressives Verhalten kann meiner Auffassung nach sogar positiv sein, wenn man sich zum Beispiel vor Angreifern verteidigt. Alles hat eben seine guten und seine schlechten Seiten.

Zitat
Die Christen haben die Gottesebenbildlichkeit aus dem Judentum.

Das ist eine der vielen Fragen, auf die man heute wohl kaum eine Antwort finden wird. Denn die Entstehung der Religionen liegt schon dermaßen lange zurück, dass man das kaum nachweisen, sondern nur Spekulationen anstellen kann, welche Religion zuerst da war und welche danach und wieso. Ich glaube aber eher weniger, dass die Christen das aus dem Judentum übernommen haben. Denn als ich das Alte und das Neue Testament gelesen habe, fiel mir auf, dass es zwischen den beiden Göttern starke Differenzen gibt. Der Gott der Juden ist grausam und verlangt Opfer. Der Gott der Christen dagegen hat ein mildes, friedliches Gemüt und opfert sich selbst. So habe ich das zumindest verstanden. Und jemanden nach seinem Ebenbild zu schaffen, heißt ja nicht nur, dass derjenige nach Außen hin so aussieht wie man selbst.

fireorange

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Re: Tiere
« Antwort #35 am: 21. Dezember 2010, 12:29:23 »
Zitat
Ich fühle mich wie ein Tier und ich bin mir sehr bewusst, dass ich wie ein Tier funktioniere.

Nun stellt sich die Frage: Woher weißt du, wie sich ein Tier fühlt?

grmpf... Weil ich eines bin. ;D Langsam drehen wir uns wirklich im Kreis. Und die Sache mit den Instinkten habe ich ja wohl ausreichend erörtert. Dass ich meine Überzeugung habe und davon net abzubringen bin, hast du hoffentlich genauso gemerkt, wie ich bei dir. ;)