In den vergangenen Jahren hatte ich mir überlegt, eine interactive Shortstory mit Twine zu entwerfen, die im Meteorhead-Universum angesiedelt ist und sich vermutlich zwischen TNS 2 und 3 abgespielt hätte. Entstanden ist bisher bloß das geschriebene „Intro“, also quasi die Vorgeschichte der Meteorhead-Episode. Die eigentliche, in der Meteorhead-Gegenwart angesiedelte Geschichte, lässt sich bisher nur kurz umreißen, da ich mir hierzu nur wenige Gedanken gemacht habe. Im Traum hat Meteorhead Man eine Vision, die ihn dazu bewegt, unerlaubt in den 95. Quadranten vorzudringen. Es verdichten sich nämlich die Hinweise, dass Melky Dick, die größte Kuh des Universums, in höchster Gefahr schwebt. So gilt es also, einen Weg auf das geheime Gelände zu finden und eine verdammt große Kuh hinaufzuklettern.
Da ich gerade einige Ordner ausmiste, möchte ich diese Idee freigeben und die niedergeschriebene Vorgeschichte hier veröffentlichen. Wahrscheinlich werden einige Leute ihre Freude damit haben, selbst wenn die Geschichte niemals vollendet werden sollte. Ansonsten darf die Geschichte gerne umgesetzt werden, auch als klassisches Point-and-Click-Adventure. Nur als Urheber der Idee möchte ich genannt werden. Oder als Verfasser der nachfolgenden Vorgeschichte, sofern diese halbwegs exakt übernommen werden sollte.
Vorgeschichte
Vor Eutrilliarden von Jahren wahrte die Urkuh das Gleichgewicht der Milchstraße. Sie galt als erstes Rind des Universums und gehörte ebenso zur Familie der Reptilien. Ihre Andersartigkeit aber befremdete die Dinosaurier des Hohen Rates: Eine gigantische Echse, die sich vegan ernährte und zugleich Milch produzierte? Als wissenschaftliches Paradoxon verspottet, musste sie um ihren Platz in der Gemeinschaft bangen. Die Weisen jedoch erkannten, dass die Urkuh den Anbruch einer neuen Zeit repräsentierte. So war die Mutter aller Kühe mit einer kostbaren Gabe gesegnet: Ihr schuppiger Reptilienschwanz bot ihr einen anatomischen Vorteil und half ihr dabei, sich selbständig zu melken. Und so wandelte sich eine bislang unbenannte Galaxie allmählich zu einer weißen Oase der Glückseligkeit. Das flüssige Grundnahrungsmittel zukünftiger Lebewesen bescherte der Milchstraße ihren heutigen Namen. Leider ahnten die Dinosaurier nichts von ihrer Laktoseintoleranz, sodass sie bloß wenige Generationen zu überdauern vermochten. Bald schon wurde das Universum von gar wundersamen Geschöpfen bevölkert: Katzen, Alxoramas, Hinuffibuffis, Hunde, Delfine, Yuwegöxis, Humanoide sowie Einhörner tummelten sich selbst in den entlegensten Regionen der Milchstraße.
Die moderne Kuh des 21. Jahrhunderts zeugt von einer vergleichsweise zierlichen Statur. So vermag sie alleine kaum mehr als drei Familien mit Milch zu versorgen. Im 95. Quadranten der Milchstraße jedoch fristet Melky Dick, der scheinbar letzte Nachkomme der Urkuh, sein einsames Leben.
Melky Dick ragt etwa 300 Meter in die Höhe empor, bewegt sich allerdings nur selten. Während die Mutterkuh einst noch über Echsengene verfügte, ist des Stammbaums jüngster Zweig mit Leib und Seele Rind. Seit nunmehr fünfhundert Jahren steht der schneeweiße Riese unter Arten- und Denkmalschutz. Seither sind keine Besucher gestattet, jede potentielle Gefährdung wird vermieden. Selbst Touristen ist der Zugang zum 95. Quadranten strengstens verboten.