Autor Thema: Aufstieg und Tieffall von StudiVZ - eine Analyse  (Gelesen 3633 mal)

1mal_volltanken

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Aufstieg und Tieffall von StudiVZ - eine Analyse
« am: 29. Januar 2016, 16:06:14 »
Moin moin,

nach langer Zeit kam mir mal wieder eine Frage in den Sinn.

Und zwar: Was ist eigentlich aus StudiVZ geworden?
Dieses Portal scheint nicht nur massiv an Bedeutung verloren zu haben, es ist wohl generell sogar völlig in Vergessenheit geraten.

Zugegeben, logge ich mich dort vielleicht nur noch 1-2 mal im Jahr dort ein, meistens nur um festzustellen, dass wieder nichts neues passiert ist und mich daraufhin gleich wieder auszuloggen.
Demnach gehöre ich ganz sicher wie wohl die meisten, auch zu den inaktiven Usern auf StudiVZ bzw. MeinVZ. Das SchülerVZ hat sich 2013 sogar ganz aufgelöst.

In einigen Medien-Kommentaren spricht man sogar vom größten Karteileichen-Archiv Deutschlands. Was es wohl auch ziemlich genau trifft.

Den Angaben zufolge waren zur Spitzenzeit dort 7 Millionen Menschen registriert. Davon sind scheinbar nur noch 1 Million geblieben und davon wiederum wahrscheinlich nur noch um die 100.000 tatsächlich aktiv.

Und die verbliebenen Aktiven schwören zumindest noch auf den daraus enstandenen familliären Flair, der mutmaßlich in den noch aktiven Gruppen herrscht.



Mich interessiert vor allem, wie es damals zum plötzlichen Zusammenbruch kam.

Ich hatte ja damals schon parallel zum StudiVZ-Account einen Facebook-Account, zu der Zeit als StudiVZ noch eine Top-Adresse war.

So genau hatte ich gar nicht mitbekommen, was der ausschlaggebende Impuls war, dass sich plötzlich alle bei FB angemeldet und zeitgleich StudiVZ den Rücken gekehrt hatten.


- War es das Bedürfnis nach dem Original?  (StudiVZ war ja gewissermaßen ein deutscher FB-Klon)

- War es zuletzt die Aufmachung der Benutzeroberfläche, das Design, das stets gleich gehalten wurde?

- Hatte StudiVZ etwas an Funktionen und Features vermissen lassen?

- Fehlte es langfristig an der Aktualität des Portals?

- Fehlte es StudiVZ völlig an Alleinstellungsmerkmalen gegenüber FB?

- Was hätte bei StudiVZ passieren müssen, um Euch bei der Stange zu halten?



Zusammengefasst ist die Frage:

Was hätte StudiVZ damals besser machen müssen, um diesen Absturz abzuwenden?

Als kreative Köpfe habt Ihr ja sicherlich auch eine gewisse unternehmerische Ader in Euch. ;)


Wie ist Eure Meinung dazu?



BG
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Re: Aufstieg und Tieffall von StudiVZ - eine Analyse
« Antwort #1 am: 29. Januar 2016, 17:18:37 »
Ich lehne ja aus Prinzip alle dieser achso sozialen Netzwerke ab. Egal ob StudiVZ, WKW oder Facebook.  :P

StudiVZ war doch bloß für Studenten, oder?  ???
Bei Facebook kann jeder mitmachen (Jugendliche, Erwachsene, Senioren, Tote, etc...). Student ist man nur für eine bestimme Zeit (im besten Fall) und da ich z.B. nie studiert habe, wäre ich auch nie auf die Idee gekommen mich da anzumelden.  ::) 
Wenn man also virtuelle Freunde nicht nur im Studentenkreis haben will, kommt man um FB wohl nicht drum herum.

Facebook ist inzwischen ein weltweit vertretenes Übel Unternehmen und die Mitglieder haben Herrn Zuckerberg zu enormen Reichtum verholfen. 
Das finde ich großartig.  :-X




Cone Arex

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Re: Aufstieg und Tieffall von StudiVZ - eine Analyse
« Antwort #2 am: 29. Januar 2016, 17:41:40 »
Zitat
Ich lehne ja aus Prinzip alle dieser achso sozialen Netzwerke ab. Egal ob StudiVZ, WKW oder Facebook.  Zunge
^This.

Zitat
StudiVZ war doch bloß für Studenten, oder?  Huch
Jaein. Es war nur für Studenten gedacht (genau wie Facebook anfangs), es haben sich über die Zeit vermehrt Nicht-Studenten angemeldet. MeinVZ war dann die logische Konsequenz dieser Entwicklung, wohin alle Nicht-Studenten "umsiedeln" sollten. (MeinVZ und StudiVZ hatten die gleichen Profile, nur das Frontend war anders).

Aber zum eigentlichen Thema:
Zitat
Und zwar: Was ist eigentlich aus StudiVZ geworden?
Mit dieser Fragestellung ignorierst du, dass ALLE asozialen Netzwerke außer Hackfressenbook einen massiven Nutzerschwund zu erleiden haben bzw. hatten. WKW ist zusammengesackt (gibts doch afaik auch nicht mehr), das von Google betriebene Orkut (dem es nicht gelang, außerhalb Brasiliens anklang zu finden) gibts nicht mehr etc.


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Re: Aufstieg und Tieffall von StudiVZ - eine Analyse
« Antwort #3 am: 29. Januar 2016, 17:57:46 »
Ich kann euch zwar nicht sagen warum Schrottbook sich durchgesetzt hat aber ich möchte meinen Senf hinzufügen.
Bei Fratzenbuch wahr ich nie angemeldet und werde es auch nie tun. (Mistladen)
Ich benutze es aber trotzdem als Infoquelle um bestimmte Marken, Vereine zu checken. (geht auch ohne Anmeldung)

Rayman

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Re: Aufstieg und Tieffall von StudiVZ - eine Analyse
« Antwort #4 am: 29. Januar 2016, 22:01:29 »
Facebook ist inzwischen ein weltweit vertretenes Übel Unternehmen und die Mitglieder haben Herrn Zuckerberg zu enormen Reichtum verholfen. 
Das finde ich großartig.  :-X

Ja, denn unsere Daten kann Herr Zuckerberg weiterverkaufen an die netten Leutchen von riesigen Konzernen, die nur für uns Werbung anfertigen, wo sie glauben, dass wir auf sowas stehen.
Auch seine Freunde von den Vereinen NSA, CIA und wie sie alle heißen, kann er mit unseren Daten beglücken.

Ja, das muss schon toll sein, wenn man gute Connections hat, wie bei Herrn Zuckerhügel.  :-\

Fratzenbook hat es geschafft den ganzen deutschen Social Medias die Nutzer abzulucksen. Die Nutzer vertrauen ihre Privatsphäre den US-Amerikanischen Servern an, die als sicherste Server der Welt gelten. Absolut sicher vor Zugriff Dritter. :P

Rocco

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Re: Aufstieg und Tieffall von StudiVZ - eine Analyse
« Antwort #5 am: 30. Januar 2016, 18:48:51 »
scheint nicht sehr beliebt zu sein hier, das Fratzenbuch.  ;D

Aber alle die vielleicht trotzdem dort ein Profil haben, bitte vergesst nicht MMM zu liken.  ;)
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Re: Aufstieg und Tieffall von StudiVZ - eine Analyse
« Antwort #6 am: 31. Januar 2016, 11:15:04 »
Ja, neben StudiVZ sind die anderen Netzwerke wie Wer-Kennt-Wen oder Stayfriends und wie sie alle heißen für mich nie ein Thema gewesen.

Auf den anderen Netzwerken passierte ja damals schon nicht viel und wozu sollte man sich da ne Karteileiche anlegen?

Mit den vielleicht besseren Datenschutzrichtlinien lassen sich die Leute auch nicht wirklich halten.

Ich denke, die Mehrheit der Social-Media-Nutzer ist sich der Wirkung ihrer Nutzungsgewohnheiten eh gar nicht im Klaren, wenn man nur einige dieser Postings betrachtet.

Einerseits schimpfen sie zwar über den schwammigen Datenschutz und andererseits legen sie bei Fressebuch einen Lifestyle-Striptease hin, posten was sie fressen, was sie in der Toilette hinterlassen, wo sie hinfahren einschließlich anschaulicher Bilder. Was soll man dazu noch sagen? Ich glaube, das kann man durchaus schon als Cyberprostitution bezeichnen.

Viel schlimmer finde ich dann noch Elternteile, die über diese Netzwerke noch ihre Kinder für alle sichtbar zur Schau stellen. Die können sich oft noch nicht einmal dagegen wehren, geschweige denn einschätzen, welchen Bärendienst sie da eigentlich erwiesen bekommen. Und die Erwachsenen, die es eigentlich besser wissen MÜSSTEN, haben scheinbar keine Ahnung, welcher Gefahr sie ihre Kinder dazu noch aussetzen.

Nun bei StudiVZ gabs dieses öffentliche Herumgeposte in der Form wie bei Fressebuch noch nicht.
Wahrscheinlich war da auch eines der ausschlaggebenen Features, womit FB alle deutschen Social-Media-Netzwerke kaputtgekriegt hat.


BG
der Volltanker



P.S.: Werde an das Liking denken, Rocco. ;) Ich gehe ja meist auch nur 1 mal im Monat bei FB rein, weil ich da meist gar keinen Bock drauf habe. ;)

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