Auf der einen Seite finde ich es gut, dass verfilmte Comics oder Bücher nicht haargenau als Film umgesetzt werden wie in den Büchern, weil die Bücher sonst vernachlässigt werden
Naja, eine haargenaue Umsetzung zwischen Buch und Film (genauso wie zwischen Comic, Hör- oder Videospiel, usw.) ist wieso nicht möglich. Dafür sind es einfach viel zu unterschiedliche Medien.
Trotzdem kann ich nicht ganz deiner Argumentation folgen. Oder vielmehr, wenn ich ihr folge lande ich irgendwie beim genauen Gegenteil als du.
Es stimmt zweifellos, heutzutage wird immer weniger gelesen. Ich gebs gern zu, dass mindestens die Hälfte meines Bücherschranks auch noch vor mir liegt.
Ich meine, ist doch so auch viel einfacher. Schließlich hat man so einen Film auch in ca. 2 Stunden durch, während man für das Buch durchaus mehrere Tage brauchen kann.
Aber ich denke, einem muss ein Film schon extremst gefallen haben, damit man sich anschließend noch das Buch kauft nur um nach Unterschieden in der Story zu suchen.
Zumal man ohne Kenntnis des Originals ja gar nicht weis, dass man hier eine veränderte Geschichte präsentiert bekam (Es sei denn, die Veränderungen sind so stümperhaft, dass sofort auffällt dass da was nicht stimmen kann. Aber dann schiebt man das wahrscheinlich eher auf die schlechte Handlung, und lässt erst recht die Finger vom Buch).
Bei sowas einfachen wie einem Comic mag das ja noch relativ egal sein, aber es betrifft ja auch Klassiker der Weltliteratur.
Seien wir doch mal ehrlich: Wieviele Leute haben z.B. wirklich Frankenstein oder Dracula gelesen? Kaum einer. Stattdessen kennt man eine der gefühlt hunderttausenden Verfilmungen, die in der Regel nicht mehr als den Titel mit der eigentlichen Geschichte gemein haben. Aber trotzdem glauben diese Leute sie könnten mitreden, wenn einer dieser beiden Namen fällt.
Darum ist es gerade wichtig, dass sich eine Adaption so weit wie möglich ans Original hält, damit diese lesefaule Jugend von Heute zumindest eine ungefähre Vorstellung von dem bekommt, was sich der Autor eigentlich mal gedacht hatte.
Als bestes Beispiel muss man doch nur einen Thread weiter gucken, wo zwar fleißig über die Unterschiede zwischen dem Planet der Affen von 1968 und der Neuverfilmung von 2001 (die dazu noch mehrfach fälschlich als Remake bezeichnet wird) aufgezählt werden, aber keiner auf die Idee kommt mal Pierre Boulles Originalroman zu erwähnen.
Wobei dies wirklich ein interessantes Beispiel ist, hatte doch Boulle zugegeben, dass das Ende mit der Freiheitsstatue seiner Idee weit überlegen ist. Manchmal haben Abweichungen vom Original wohl doch ihr gutes.